Schüler-Reporter: Hamburger Klimawaage

Workshop „Die Hamburger Klimawaage“ der Behörde für Umwelt und Energie

Dass der CO2-Ausstoß und die Frage, wie man ihn verringern kann, nun schon seit Jahren in den Köpfen der Menschheit schwebt, ist definitiv nichts Neues. Wie viel des verhängnisvollen Abfallproduktes jeder von uns – teilweise unbewusst – produziert, ist jedoch eine meist ungeklärte Frage. Die Klasse 10b des Brecht-Gymnasiums Hamburg nahm am 18.09.18 an einem Workshop der Behörde für Umwelt und Energie teil, um die Antwort zu finden.

Um ca. 10:30 Uhr in der Frankfurt School of Finance & Management (sie stellt Unterrichtsräume für die Bildungswoche zur Verfügung) in der Hamburger HafenCity eingetroffen, ging es fast direkt los. Uns begrüßten in dem hellen Konferenzraum ein ehemaliger Mitarbeiter, Jürgen Forkel-Schubert und ein junger Mann, Tom, welcher gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr bei der BUE durchführt. Nach einer kurzen Vorstellung ging es auch schon los.

„Was in eurer Umgebung hat mit Klimaschutz zu tun?“, kam die erste Frage von Tom an meine Klasse und mich. Trotz anfänglicher Schüchternheit kamen nach einer Weile Antworten und schließlich die Überleitung zur Klimawaage und wie diese funktioniert bzw. was sie uns näherbringen soll.

Hamburger Klimawaage, Foto: Janna-Malin Gehrke

Schließlich war es soweit, und die Klimawaage wurde uns anhand eines Beispiels erklärt. Auf die eine Waagschale wurde ein Gewicht gelegt, welches den CO2-Ausstoß eines im Supermarkt erhältlichen 500 Gramm Pakets regionaler Erdbeeren symbolisiert, auf die andere Seite legte Tom ein identisch aussehendes Paket, nur dass dieses für Erdbeeren aus Südafrika stand. Wir sahen natürlich sofort, wie die Waagschale mit den südafrikanischen Erdbeeren nahezu nach unten schoss, während die regionalen Erdbeeren sichtlich erhöht wurden.

Dass die südafrikanischen Erdbeeren „schwerer“ waren als die regionalen, bedeutete, dass diese einen schwereren, bzw. höheren CO2-Ausstoß durch Transport etc. erzeugen als die regionalen Erdbeeren. Um das einmal in Zahlen auszudrücken: eine Packung konventionell angebauter Erdbeeren aus Südafrika erzeugt 17,5 kg CO2, während die regionalen Erdbeeren bei unschlagbar niedrigen 0,1kg liegen.

Diese Zahlen haben uns natürlich alle erstaunt: „500 Gramm Erdbeeren können für 17,5 kg Emissionen sorgen?!“ Aber ja, wir mussten erneut erfahren, dass Wahrheit leider öfters auch mal weh tut!

Anschließend wiederholten wir diese Art von Vergleich, zum Beispiel mit einem normalen T-Shirt und einem Bio-Baumwolle T-Shirt, nur dass wir dieses mal selber kleine Holzgewichte auf die jeweils leichtere Seite packten um zu sehen, wie viel Differenz-Gewicht es zu der schwereren Seite gab. Wir wiederholten das Ganze noch einige Male mit den unterschiedlichsten Vergleichen aus den unterschiedlichsten Bereichen und es ging immer mal wieder der altbekannte „Aha“-Effekt durch unsere Runde.

Abschließend gab es noch eine Fragerunde dazu, was man tun könnte, um seinen CO2- Abdruck zu verringern, worauf wir nun noch einmal die besten Antworten vermittelt bekamen, wie zum Beispiel: Leitungswasser aus einer mehrfach benutzbaren Flasche trinken, statt z.B. Cola aus einer einfachen Plastikflasche. Oder auch: Häufiger mal mit dem Zug in Urlaub fahren anstatt zu fliegen.

Alles in einem kann ich sagen, dass meine Klasse und ich definitiv viel von der Klimawaage lernen konnten, und ich jedem empfehlen würde, auch einmal diesen Workshop zu besuchen.

Autorin: Wencke Rynek, Hamburg, 18. September 2018